Die Geschichte 2

Die Geschichte

Yaar ist in Israel geboren und in Deutschland aufgewachsen. Das Judentum und die Geschichte der Großeltern sind für ihn weit weg. Seine Oma Rina überlebte das KZ Plaschow und musste sich monatelang vor der Gestapo verstecken. Was mit ihr in dieser Zeit geschah, hat sie nie erzählt. Yaars Vater Ilei, der zwanzig Jahre nach dem Krieg geboren wurde, leidet bis heute am Holocaust. Yaar wirft ihm vor, er habe sich in der Opferrolle eingerichtet.

Dann wird Yaar auf offener Straße mit einem Messer angegriffen, weil er Jude ist. Zum ersten Mal fühlt er sich selbst als Opfer. Eine Rolle, aus der er schleunigst raus will. Und er hat eine Idee: Mit dem Computerspiel „Shoah – Als Gott schlief“ will er den Holocaust auf eine Weise thematisieren, wie es Geschichtsunterricht nicht vermag. Vor allem möchte er damit seine eigene Geschichte in die Hand nehmen. Zuerst besucht Yaar seine Oma in Israel und will wissen, was passierte, als sie und ihr kleiner Bruder von der Gestapo entdeckt wurden. Doch die Oma schweigt.

In seinen Freunden Sarah und Marcel findet er Mitstreiter für die Entwicklung seines Computerspiels. Yaar macht seine Oma Rina zum Vorbild für die junge Jüdin im Spiel. Zusammen mit den Freunden besucht er Rinas Geburtsort Krakau, wo er ein furchtbares Familiengeheimnis aufdeckt.

Aus Spiel wird Ernst. Die drei Freunde erkennen, was die Ereignisse der Vergangenheit mit ihnen selbst zu tun haben – als Enkel der damaligen Opfer und Täter. Eine schmerzhafte Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte beginnt, die auch die Beziehung zwischen Vater und Sohn verändert. Yaar muss zwischen dem Trauma der Generationen vor ihm und seinem Anspruch auf ein unbelastetes Leben seinen eigenen Weg finden.

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